Hühner sind die am meisten (aus-)genutzten Tiere. Weltweit werden geschätzt über 200 Millionen Hühner pro Tag bzw. 70 Milliarden pro Jahr geschlachtet. Fast immer haben sie ein kurzes Leben voller Leid hinter sich, denn die Bedürfnisse der Hühner werden kaum je beachtet. Haltung, Transport und Schlachtung sind einzig auf einen möglichst hohen Profit ausgerichtet. Das einzelne Wesen bleibt auf der Strecke.
Allein in der Schweiz sind es über 70 Millionen Hühner pro Jahr, die für den menschlichen Verzehr getötet werden.
NetAP setzt sich dafür ein, dass Hühner und ihre Bedürfnisse mehr Beachtung finden. Das Leid dieser Hochleistungstiere findet fast ausschliesslich hinter verschlossenen Stalltüren statt. Wir möchten es sichtbar machen und die Konsumenten dazu anregen, darüber nachzudenken, ob ihnen die Lust auf ein „Bisschen“ Fleisch oder auf ein Ei dieses ganze Elend wert ist.
Bodenhaltung: Das Schweizer Tierschutzgesetz garantiert den Hennen in Bodenhaltung nicht viel Platz. Je nach Haltungssystem dürfen 7 bis 17 Hennen pro Quadratmeter gehalten werden, was 1-2 A4-Seiten entspricht (konkret 588 bis 1428 cm2; A4-Seite = 630 cm2). Nur rund 20 Prozent des Bodens müssen eingestreut sein. Auslauf ist gesetzlich nicht vorgeschrieben.
Freilandhaltung: Die Freilandhaltung unterscheidet sich deutlich von der Bodenhaltung. Die Legehennen haben beispielsweise täglich Zugang zu einer Weide. Pro Tier müssen 2,5 Quadratmeter Weidefläche pro Tier gewährleistet werden. Es stehen Sitzstangen, Lege-Nester und ein Aussenklima-Bereich zur Verfügung. Bei dieser Haltungsform können die Grundbedürfnisse der Hennen besser erfüllt werden als bei der Bodenhaltung.
Bio-Haltung: Die Bio-Haltung ist in vielen Bereichen strenger geregelt als die Freilandhaltung. Den Hühnern steht wesentlich mehr Platz zur Verfügung, dies sowohl im Stall als auch im Auslauf. Im Stall ist die Anzahl der Hennen pro Quadratmeter auf 5 Tiere begrenzt. Zudem stehen jeder Henne mindestens fünf Quadratmeter Auslauf zur Verfügung. Pro Stall dürfen nicht mehr als 2’000 Legehennen gehalten werden.
Masthühner: In der Mast erreicht ein Huhn sein Schlachtgewicht von 2 kg in einer Rekordzeit von 35 Tagen. Diese schnelle Gewichtszunahme hat gravierende gesundheitliche Folgen. Gelenkschäden sind vorprogrammiert; die Tiere können sich kaum mehr aufrecht halten, geschweige denn umhergehen. Auch Herztod und Lungenversagen kommen nicht selten vor.
Legehennen: Egal aus welcher Haltungsform eine Henne stammt: Nach etwa 15 Monaten lässt die Legeleistung nach. Das Huhn braucht eine Pause von 2-3 Monaten, die sogenannte Mauser. In dieser kurzen Zeit legen die Hühner keine Eier. Zwar würden sie nach der Mauser weiter Eier legen (etwas weniger, dafür grössere Eier), unter ökonomischen Gesichtspunkten rentiert es sich jedoch nicht mehr, die Hühner zu behalten. Sie werden somit ausgestallt, was bedeutet Sie werden eingesammelt, in Kisten gesteckt, zum Schlachthof gefahren und getötet. Die meisten dieser Hühner werden anschliessend in Biogasanlagen entsorgt. Ein würdeloser Abschluss eines würdelosen und sehr kurzen Daseins. Um den Bedarf an neuen Hühnern zu decken, werden laufend neue Eier ausgebrütet. Die männlichen Küken werden noch am Schlüpftag vergast, weil sie keinen Nutzen für die Produzenten haben.
Der Konsum von Geflügelfleisch und Eiern in der Schweiz bleibt konstant auf hohem Niveau, allen Berichten über Klimawandel, Gesundheit und Tierleid zum Trotz.
Eierkonsum/Person/Jahr/Schweiz (Quelle: Statista)
2022 | 186 |
2021 | 195 |
2020 | 189 |
2019 | 184 |
2018 | 181 |
2017 | 180 |
2016 | 177 |
2015 | 178 |
2014 | 178 |
2013 | 175 |
2012 | 175 |
2011 | 181 |
2010 | 178 |
2009 | 175 |
2008 | 174 |
Der Versorgungsgrad mit Eiern in der Schweiz beträgt brutto 56 %, netto 18 %.
Der Selbstversorgungsgrad wird definiert als das Verhältnis der Inlandproduktion zum inländischen Gesamtverbrauch und stellt eine bezifferte Angabe dar, wie viel Prozent der benötigten Agrarerzeugnisse im eigenen Land produziert werden. Im Fall einer Unterversorgung (weniger als 100 Prozent) sind Importe notwendig.
Unterschieden wird zwischen dem Selbstversorgungsgrad brutto (ein Teil der Inlandproduktion beruht auf importierten Futtermitteln) und dem Selbstversorgungsgrad netto (produziert nur mit inländischem Futter).
Pro Kopf Konsum Geflügelfleisch Schweiz in Kilo (Quelle: Proviande)
2022 | 14.99 |
2021 | 14.79 |
2020 | 14.18 |
2019 | 14.20 |
2018 | 14.20 |
2017 | 13.74 |
2016 | 12.05 |
2015 | 22.82 |
2014 | 11.90 |
2013 | 11.42 |
2012 | 11.32 |
2011 | 11.39 |
2010 | 11.00 |
2009 | 10.78 |
2008 | 10.9 |
Der Selbstversorgungsgrad mit Geflügelfleisch in der Schweiz beträgt gemäss Agrarbericht 2023 brutto etwa 59 %. Der netto Versorgungsgrad ist uns nicht bekannt